Die moderne Landwirtschaft macht es möglich: das Obst und Gemüse bietet auch einen optischen Anreiz zum Kaufen. Äpfel sind wie genormt, Kartoffeln und Orangen nach Größe verpackt, der frische Spinat leuchtet in appetitlichem Grün. Ein Fortschritt, wenn man das heutige Angebot mit dem vor zwei Generationen vergleicht.
Doch dieser Fortschritt hat auch ganz wesentliche Nachteile. Die Qualität von Obst und Gemüse hat seit rund 50 Jahren erheblich abgenommen, wie englische Ernährungswissenschaftler festgestellt haben. Der Wunsch der Kunden, nur zu kaufen, was seinem Auge gefällt, hat zu einem drastischen Rückgang an Mineralien und Spurenelementen in den Früchten geführt.
Anhand von Untersuchungen an verschiedenen Gemüse- und Obstsorten und dem Vergleich mit Untersuchungsergebnissen aus den 40er Jahren steht fest: der Anteil der lebenswichtigen Mineralien ging bei einigen Sorten um mehr als 50% zurück. So sank der Anteil an Natrium in Stangenbohnen fast auf Null. Natrium ist aber ein wichtiger Stoff für das Nervensystem und die Muskelbildung. Brokkoli verlor fast 75 % seines Kalziums, das Zähne und Knochen stärkt. Magnesium ist fast nicht mehr in Möhren enthalten, schützt aber vor Herzleiden, Asthma und Nierensteinen.
Ein Mitschuld liegt in der modernen Landwirtschaft, die mit Hilfe von Kunstdünger das Wachstum der Nutzpflanzen fördert, aber leider keine Mineralien mitliedert. Der Boden ist längst ausgesaugt und bietet nicht mehr.
Der Rat der Ärzte weniger Fett zu essen , dafür mehr Gemüse und Obst ist fraglich, da die Pflanzen, die ursprünglich zur Prophylaxe verwendet wurden, so verändert wurden, dass sie zwar hübsch aussehen, resistent gegen Krankheiten und erstaunlich lange lagerungsfähig sind, doch leider kaum noch Mineralien und Spurenelemente enthalten.
(Dr. Brünger - Allgemeinmedizin)
Quelle: Welt am Sonntag
Dr. med. Robert Leufgens
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