Vorsorge ist für uns kein Fremdwort mehr und deshalb selbstverständlich. Wir haben Versicherungen gegen alles, versuchen unsere finanzielle Belastung im Ernstfall so gering wie möglich zuhalten und bringen unser Auto regelmäßig zur Inspektion.
Wie sieht es aber mit der eigenen Vorsorge unseres Körpers aus?
Vielfach wird nach dem Prinzip der Vogel-Strauß Taktik gehandelt."Mir wird schon nichts passieren" oder "ich habe keine Zeit".
Dabei kann ich den Vorsorgetermin planen und die Zeit, die dafür aufzubringen ist, ist oftmals geringer als ein wöchentlicher Einkauf oder ein Besuch beim Friseur.
Vorsorgeuntersuchungen, wie Kinder und Jugendvorsorge, die check up Gesundheitsuntersuchung oder die Krebsvorsorgeuntersuchungen bei Frauen und Männern tun nicht weh, können aber, wenn Sie bereits im beschwerdefreien Stadium durchgeführt werden, zur vollständigen Heilung verhelfen.
Gerade die so genannten Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Schlaganfall und Herzinfarkt kommen nicht von heute auf morgen, sondern schleichen sich allmählich ein. Das Zusammenspiel von Bluthochdruck und erhöhtem Cholesterinspiegel ist einer der Hauptfaktoren für die Entstehung des Herzinfarktes. Doch einen erhöhten Blutfettgehalt merken Sie nicht und auch mit erhöhtem Blutdruck kann man sich anfangs durchaus wohlfühlen. Treten Beschwerden auf, könnte es schon zu spät sein. Die Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland mit Abstand die häufigste Todesursache: Fast jeder zweite Sterbefall ist darauf zurückzuführen.
Gesundheitsuntersuchung (Check-up)
Wer: Alle Versicherte ab 36. Lebensjahre
Wann: Alle zwei Jahre
Wo: Bei Allgemeinärzten, hausärztlich tätigen Internisten sowie Ärzten ohne Gebietsbezeichnung
Was:
1. Anamnese (Krankheitserhebung)
Dies umfasst die Erhebung der Eigen-, Familien- und Sozialanamnese, besonders des individuellen Risikoprofils
2. Klinische Untersuchung
(vollständige körperliche Untersuchung)
3. Laboratoriumsuntersuchungen Untersuchungen aus dem Blut:
Gesamtcholesterin, Blutzucker
Untersuchungen aus dem Urin:
Eiweiß, Blutzucker, Erythrozyten, Leukozyten und Nitrit (Harnstreifentest)
4. Ausführliche Beratung
und gegebenenfalls Therapie
Auch bei dem Thema Krebs verhalten wir uns nach dem Motto: nichts hören, nichts sehen, nichts sagen. Weniger als 19 % der Männer aber immerhin 50 % der Frauen gehen einmal jährlich zur Krebsvorsorge. Der Grund heißt "Angst". Bei der Diagnose glauben immer noch viele, dass Krebs einem Todesurteil gleich kommt.
Doch die Chance auf vollständige Heilung liegt bei vielen Krebsarten bei 95 %, wenn Sie frühzeitg erkannt werden.
Krebsfrüherkennungs-Programm Frauen
Vom Beginn des 20. Lebensjahr an:
gezielte Anamnese
Untersuchung des äußeren und inneren Genitales
zytologischer Abstrich aus der Gebärmutter
Zusätzlich ab 30. Lebensjahr:
Inspektion und Untersuchung der Brust
Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust
Zusätzlich ab 50. Lebensjahr: Enddarmaustastung
Test auf nicht sichtbares Blut im Stuhl
Zusätzlich ab 55:
Koloskopie (Darmspiegelung) *
* Wer sich gegen eine Darmspiegelung entscheidet, kann den kostenlosen Stuhltest ab 55 nur noch im Abstand von zwei Jahren durchführen lassen.
Krebsfrüherkennungs-Programm Männer
Vom Beginn des 45. Lebensjahr an: gezielte Anamnese
Untersuchung des äußeren Genitales
Enddarmaustastung
Untersuchung regionärer Lymphknoten
Zusätzlich ab 50. Lebensjahr:
Test auf nicht sichtbares Blut im Stuhl
Zusätzlich ab 55:
Koloskopie (Darmspiegelung) *
* Wer sich gegen eine Darmspiegelung entscheidet, kann den kostenlosen Stuhltest ab 55 nur noch im Abstand von zwei Jahren durchführen lassen.
Für Kinder gibt es spezielle Vorsorgeuntersuchungen. Die so genannten U1 bis U9 finden in der Regel vor der Einschulung statt.
Jugendliche zwischen 13 und 15 Jahren können sich bei der Jugendgesundheits-
untersuchung (J1) durchchecken lassen
Weitere Informationen finden Sie unter
www.kvno.de/buerger/gesundheitstipps/pb_frue.html#frueh.de
(Die Redaktion)
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